Amtseinführung von Erzbischofs Brauer in Moskau

Am 8. Februar 2015 wurde der neu gewählte Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland Dietrich Brauer in einem feierlichen Gottesdienst unter Teilnahme vieler Gäste aus In- und Ausland in sein Amt eingeführt. Auf Einladung der ELKRAS (Evangelisch-Lutherische Kirche in Russland und anderen Ländern) nahm auch Generalbischof Dr. Miloš Klátik an diesem Festgottesdienst teil.
Dietrich Brauer wurde 1983 in Wladiwostok geboren. Von 2001 bis 2005 studierte er am theologischen Seminar der ELRAS in Nowosaratowka nahe St. Petersburg. Von 2005-2010 arbeitete er als Pastor in der Region Gussew im Dekanat Kaliningrad. Im März 2010 wurde er zum bischöflichen Visitator der ELKRAS ernannt. Im März 2011 wurde er dann von der Synode der ELKRAS erst zum Bischof und im September 2014 zum Erzbischof gewählt. Dietrich Brauer ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Die Predigt hielt bei seiner Amtseinführung als Erzbischof hielt Dietrich Brauer selbst. Als Predigttext wählte er das Gleichnis vom Sämann aus Lukas 8. In seiner Predigt betonte Erzbischof Dietrich Brauer, dass dieses Gleichnis weniger zur Einteilung der Gläubigen in bestimmte Kategorien aufrufe, sondern zuerst vor einer Bodenlosigkeit warne und unsere Aufmerksamkeit auf die Freude an einem ertragreichen Leben lenke. Denn letztlich ruiniere schlechter Boden das Leben und das sei der Hauptgrund des Bösen. Gute Erde dagegen bringe Leben und beständige Früchte. So empfingen die Hörer von Gottes Wort das Leben selbst. Das bedeute, dass dieses Wort große Kraft habe. Erzbischof Brauer wies auch darauf hin, dass das Gleichnis vom Säman primär vom Vertrauen in Gottes Wort spreche. Die Inkarnation von Gottes Wort, der Logos von Gott sei Christus selbst.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Russland hat eine reiche Geschichte. Am Beginn des 2.Weltkrieges gab es in Russland mehr als 3,6 Millionen evangelisch-lutherische Gläubige. Die meisten von ihnen waren deutscher Nationalität, andere hatten die finnische, schwedische, lettische, estnische und russische Nationalität. Nach dem Kriegsende wurde die Ära der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Fernen Osten beendet. Ab 1992 begannen dann wieder bessere Zeiten für die Gläubigen. Derzeit hat die evangelische-lutherische Kirche im europäischen Teil Russlands mehr als 150 Gemeinden mit rund 25.000 Mitgliedern. Die größten Gemeinden gibt es in Kaliningrad, Wolgograd, Saratow, Perm, Uljanowsk und Izhevsk.